Nach dieser ungewollt langen Pause konnten wir unseren Kindern nun endlich wieder eine Cremerutsche anbieten. Die Neugierde unter den Kindern war groß, denn niemand konnte sich so recht vorstellen, was denn eine Cremerutsche überhaupt ist.
Was also passiert in unserer Cremerutsche?
Nachdem sich die Kinder umgezogen haben, legen sie ihre Kleidung sorgfältig zusammen und platzieren diese auf dem Fensterbrett. Anschließend dürfen sie mit den mitgebrachten Cremes erst einmal gestalterisch tätig werden. Die Überraschung ist groß, wenn die Kinder feststellen, dass sich die Creme warm anfühlt (Die Cremes werden vorab nämlich in einem Wasserbad aufgewärmt).
Große Kreise, Autobahn-8-er Schleifen, lustige Gesichter und vieles mehr werden gemalt, wobei die Kinder ihrer Kreativität freien Lauf lassen können und ganz nebenbei ihre Auge-Hand-Koordination und ihre Feinmotorik schulen, sowie das Überkreuzen der Körpermittelinie üben.
Nach und nach werden die Kinder mutiger und beginnen ihre Körperteile zu bemalen und sich selbst oder gegenseitig einzucremen. Diese Aktivität bietet für die Kinder ein tiefes sensorisches Erlebnis im Tast- und Berührungssinn (Taktiles System).
Schnell wird es immer dynamischer, denn nun ist auch klar, wieso sich dieses Angebot Cremerutsche nennt. Die Weichböden verwandeln sich in einen rutschigen Eislaufplatz, auf dem man ein gutes Gleichgewicht an den Tag legen muss (Vestibuläres System). Oft fallen die Kinder, gewollt oder ungewollt, hin. Dadurch haben sie die Möglichkeit, frühkindliche Bewegungsabläufe wie Krabbeln, Rollen, Rutschen oder Robben wieder zu erleben.
Nach einer langen Spielphase, die auf vielfältige Weise außerdem noch die Tiefenwahrnehmung (Propriozeptives System) und die Raum-Lage-Wahrnehmung stimuliert, sowie den Kindern bei der Regulation ihres Muskeltonus (Muskelspannung) hilft, beginnen die Kinder langsam müde zu werden.
Nun ist es Zeit, die Schneemaschinen (Handtücher) herauszuholen, denn die Cremerutsche muss natürlich für die nachfolgenden Kinder wieder saubergemacht werden.
Wer möchte, kann sich abschließend noch als Ausklang bei Entspannungsmusik massieren lassen. Hierbei sensibilisieren wir die Kinder dafür, ihre Grenzen zu verbalisieren. „Das ist zu fest/zu sanft für mich“. „Das ist für mich angenehm/unangenehm“. „Ich möchte nur am Rücken massiert werden, nicht aber an den Beinen“, „Ich möchte gar nicht massiert werden“.
Hier ein kleiner bildlicher Eindruck:
(Viele weitere Cremerutschen-Fotos sind ausschließlich im INTERNEN FOTOBEREICH zu sehen!)